Vorbemerkung
Zack, depressiv. ¯\_(ツ)_/¯
So geht das manchmal oder fühlt sich zumindest so an.
Möglich, dass man die Zeichen einer entstehenden depressiven Episode nicht erkennt.
Oder es gibt halt keine Vorwarnung, so wie diese Woche.
Man meint, die Krisen der Woche überstanden zu haben, freut sich geradezu auf ein langes Wochenende und plötzlich springt sie einem von hinten ins Genick, krallt sich im Nacken fest, frisst sich ins Hirn.
Das fiese an solch einer Episode: Sie scheint die einzig reale Form eines Perpetuum Mobiles zu sein.
Einmal aktiviert, ist sie offenbar ohne Zufuhr von (externer) destruktiver Energie in der Lage, sich selbst immer wieder neu anzutreiben, den Gefühlen von Unzulänglichkeit, Versagen, Scham, Angst und Einsamkeit eine Stoßwelle nach der anderen zu geben.
Manchmal treibt einen solch ein Zustand an, Texte zu schreiben, Musik zu komponieren, Bilder zu malen.
Manchmal steckt man auch einfach nur fest, kann sich nicht bewegen.
Ist dauernd müde und findet keinen Schlaf, und wenn doch, dann keine Erholung.
Sehr gerne hätte ich mich mit 1 BlockpostTM am Samstag zur gewohnten Zeit motiviert, mich über Feedback gefreut… ich habe schlicht keine Kraft gefunden.

Ja, ich habe gesucht. 11,28 km Laufstrecke habe ich abgesucht und keine Glückshormone gefunden. Auch zwischen Vitaminen, Olivenöl und dem Rot der Tomaten im Salat fand sich nicht, wonach ich suche.




In einer Phase, in der es mir ähnlich super ging, habe ich einen Text geschrieben, den es hier auch als Video gibt. Er hat ein paar minimale Änderungen für die filmische Adaption erfahren.
Die Fassung, die Ihr hier lesen könnt, ist die originale, wie sie am 9. Oktober 2015 auf der Fahrt von Dresden nach Leipzig entstand.
Mit allen Unentschiedenheiten.
Und während Ihr (hoffentlich) lest, gehe ich mal eine Runde spazieren. Bis bald an diesem dann eventuell nicht mehr ganz so finsterem Ort.
[tropfen]
Die Tage
tropfen
stetig langsam
langsam schneller
schnelle Tropfen
Ein Fels (Stein?)
ich in der Brandung
stetig langsam
schneller langsam
tropfe schnell
Und die Tage
stetig tropfend
nichts berührend
perlen ab
Dehnen sich im freien Fall
Tage tropfen
stetig langsam
schnelle Tropfen
fließen endlich
nicht unendlich
Ein Stein
ich der Grund
auf dem Grund der sieben Meere
die einst Tropfen waren.
© 2015/2020 albert sadebeck
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