„How to get back in the Game?“
Papier ist eben nicht geduldig. Unerbittlich starrt mich das leere Blatt an. Dabei ist es das Erste, nicht das Letzte. Und es drängelt, nölt und quengelt, schreit mich förmlich an.
„Schreib! Schreib doch! Nennst Du Dich nicht ‚Künstler‘?!“
„Kleinkünstler.“, möchte ich erwidern, doch mir fehlt dafür die Kraft.
„Hast Du denn nichts zu sagen, nichts, was Dich interessiert, provoziert, stimuliert?“, teast mich dieses nicht sehr hilfreiche Blatt Papier immer weiter.
„Doch, schon…“, flackert etwas in mir auf. Kein wirklicher Gedanke, nur so ein Schimmer, ein schwaches Glimmen, eine ferne Ahnung von „Doch, schon…“
Zu viel ist passiert und gleichzeitig zu wenig.
„Die Logik gebietet, dass hier jetzt Beispiele folgen für das, was ‚zu viel‘ und ‚zu wenig‘ war, gewesen ist oder noch immer gewesen worden sein wurde.“
Yep, klingt logisch. Das Einspielen von Beispielen gerät jedoch ins Stocken, noch bevor es beginnt. Weil … völlig unnötig und vor allem ungebeten ploppen Frage-Bubbles vor meinem inneren Auge auf.
„Wonach ordnen? Nach Chronologie? Nach Bedeutung, Nach Koffeingehalt? Darf man ich sowas wie ‚Übrigens, ich bin jetzt verheiratet.‘ einfach mitten im Text droppen? Ohne Vorgeschichte, ohne Kontext? Sollte man ich das Thema ‚Tod‘ eher langsam und behutsam ansprechen oder besser gar nicht?“
Es sind die üblichen Selbstblockaden, welche es zu überwinden gilt. Ich sage es sehr gern in dieser Deutlichkeit: Es. Nervt! Gewaltig.
Als großer Freund von „Das Leben ist…“-Aphorismen fallen mir natürlich trotzdem sofort einige ein.
„Das Leben ist wie Käsekuchen – in einem sind Rosinen, im anderen … nicht.“
„Das Leben ist die Deutsche Bahn – unberechenbar und Beschwerden machen’s auch nicht besser.“
Mein absoluter Liebling aus dieser Kategorie ist ein unverwüstlicher Klassiker.
„Das Leben ist das, was du daraus machst.“
Da steckt einfach so viel tiefe – nein, nicht „Weisheit“ – sondern sozial-darwinistische Privilegierten-Kacke drin, ich möchte kotzen!
Nichtsdestotrotz, im Moment werde ich das nicht weiter vertiefen, vielleicht ein anderes Mal.
Ich bin also – in gewisser Hinsicht – out of the Game.
Der Schreibrhythmus fehlt, die Konzentration, die Inspiration ebenso.
Und so ist dieser Text in erster Linie Arbeit. Harte Arbeit. Brotlose Nicht-Kunst.
Muss aber sein. Vielleicht ist es ja der erste Schritt, um zu einer Art Ordnung zurückzufinden? Als unfassbar unordentlicher Mensch fällt es mir schon ein bisschen schwer zugeben zu müssen:
Ich brauche Ordnung.
Denn Ordnung ist Ruhe. Ohne Anstrengung allerdings finde ich derzeit keine Art von Ruhe, die die in meinem Kopf gelegentlich aufflackernden Bilder, Gedankenfetzen und Soundschnipsel zu so etwas wie „Ideen“ verdichten könnte. Ideen, die sich mit Arbeit in Kreativität formen ließen.
So, how to get back in the Game?
Handwerk. Ich arbeite mich über schlichtes Handwerk aus diesem Gestrüpp heraus. Aufgeben ist jedenfalls keine Option.
Und so habe ich begonnen, einige meiner hier schon veröffentlichten Texte als Hörbuchversion zu bearbeiten und aufzunehmen. Den Anfang macht „Nicht ist Kunst“, für YouTube-Fans hier:
Geht natürlich auch auf SoundCloud, bitte sehr!
Feedback jeglicher Art (solange über der Gürtellinie) ist natürlich herzlich willkommen.
In diesem Sinne, vielen Dank fürs Lesen, Liken, Teilen! 🙂
P.S. Diese Blockpost™ wurde ohne Zuhilfenahme von AI erstellt.
© 2024 albert sadebeck



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