Es ist Weihnachten und ich fahre nach Hause. Wie es sich gehört, rieselt der Schnee leise und die Tore sind weit. Die Straßen sind voll, die Gemüter überraschend sanft. Es ist der besondere Zauber dieser Zeit, oder liegt es vielleicht einfach nur am blechernen Klingeln der Glöckchen übers Radio?
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Alle Jahre wieder kommt morgen der Weihnachtsmann und die Kinder wissen, es wird was geben.
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Ich hatte dieses Jahr eine ernsthafte Unterhaltung mit dem Kurzen, wollte er Weihnachten doch vorrangig über Geschenke definieren. So nicht mein Lieber… so nicht…


Wir haben also in der Weihnachtsbäckerei alles mit Zimt gepimpt, beobachtet wie am Weihnachtsbaum die Lichter brennen und natürlich unser Herz dieses Jahr ausschließlich Wham! geschenkt. Zugegeben, auch Mariah Carey durfte das ein oder andere Duett darbieten.
(Duett, fragt sich der wissende Musikfan nun… jahaaa. Ganz richtig, ich singe das auch! Süßer die Klassiker nie klingen… schwöre!)
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Spätestens nachdem wir bei Oma angekommen sind, versteht das junge Menschenkind den ganzen Zauber um diese bedächtige Zeit. O Tannenbaum, wie schön sind deine Trilliarden bunten Kugeln, die Oma über Jahrzehnte zusammengesammelt und behütet hat. Auch die Krippe mit dem Kind steht hier stilecht umher. Da wir‘s mit dem Glauben jedoch nicht gar so christlich halten, hallt das ein oder andere „Kommet, Ihr Hirten“ durch die Stube, wenn der Schlump ein Wettrennen gegen die Esel und Schafe inszeniert.
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Ein wundervoller Traum ist es, den ich in meiner Kindheit leben durfte. Eine reichlich gedeckte Tafel, ein laut geträllertes „Ihr Kinderlein, kommet“ und die unendlichen Minuten vor der Wohnzimmertür, in denen wir uns wünschten, Santa würde sich mal ein bisschen beeilen auf dem Weg durch den Kamin.
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Natürlich stand für mich als Kind auch der Moment des Geschenkeauspackens im Vordergrund und in der stillen Nacht vor der Bescherung ging kaum ein Auge zu. Dennoch weiß ich heute, ein paar Jahre später, dass der Heilige Abend bereits viel früher beginnt und von all den Emotionen getragen wird, die meine Familie damals wie heute gelebt hat. Schon meine Mama hat von einer weißen Weihnacht träumend Keksladung um Keksladung gebacken, während sie die Titelmelodie von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ summte.
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Alles, was ich mir zu Weihnachten wünsche, ist, dass das Kind versteht, dass Weihnachten nicht an der Höhe des Geschenkebergs gemessen wird, sondern an der Qualität der eigenen Gedanken und Mühen. Seien es kleine Postkarten, eine liebe Nachricht an länger nicht gesprochene Menschen, eine warme Decke für jemanden, der friert oder welche Geste auch immer einen demütig dankend zur Besinnung kommen lässt. Sieh hin Kapitalismus, wenn der Schlumpi seiner Oma eine hässliche, selbstgebastelte Karte übergibt… da kannst du noch einiges lernen. Oh du fröhliche Shoppingzeit, da kann selbst ein diamantbesetztes Diadem nicht mithalten…
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Wenn du der Geschenke Verzweiflung nah bist, renn nicht kopflos im Kaufrausch durch die Center dieser komischen Welt. Denk daran, dass gemeinsame Zeit oft das wertvollste Geschenk ist, früher war eh mehr Lametta. In diesem Sinne: Mögen die Lichterketten dir die Weihnachtszeit erhellen und „Have yourself a merry little Christmas“ … 🎄
© 2021 🌠 hollingtonsmum
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