Es ist totally abgefahren. Ich möchte also Euch, liebe Leser*innen, eindringlich bitten, eine sichere und bequeme Haltung einzunehmen. Ja, die nun folgende Aussage könnte Teile der Bevölkerung verunsichern. Seid Ihr bereit? Wie jetzt, „noch nicht“? Ok, dann mache ich mir erstmal einen Tee. Habt Ihr nun davon…
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Ihr habt Schwein, der Tee muss natürlich noch ziehen, also kann ich in der Zwischenzeit weiterschreiben. Hier kommt’s jetzt also endlich, … oder ne, doch noch nicht.
Ich hab‘ nämlich zu lange überlegt, wie das mit den Strichen da oben wird und jetzt müssen erst noch die Teebeutel aus der Kanne, Moment …
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So, da bin ich wieder. Die Teesorte heißt übrigens „Marokkanische Minze“, falls das von Interesse hätte gewesen sein können sollen.
Nun aber – Alle haben ihren Tee, stehen, sitzen oder liegen stabil?
Tadaaa!
Mir geht es gut.
Yep, Ihr lest richtig, mir – geht – es – gut. Nicht „ganz ok“ oder „so lala“, schon gar nicht „mies“, „bäh“ oder „‘s mussje“, nein, es geht mir gut. Das Warum will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen, obwohl es vermutlich mit meiner heutigen Laufrunde zusammenhängt. Die war nicht besonders schnell oder lang, aber sie fand immerhin statt und irgendwas passiert da ja im Körper trotzdem und das kann nun mal auch die seelische Verfassung positiv beeinflussen.
Hat es in meinem Fall möglicherweise, aber das ist mir ein bisschen egal. Heute möchte ich dieses Gefühl einfach genießen. Es kommt selten genug vor, dass ich mich in meinem Körper wohlfühle, obwohl ich seine Form nicht mag. Umso mehr möchte ich mich darin baden, dass mich diese gerade nicht stört. Zum Glück für meine Umwelt, die erst später am Tag mit mir zu tun haben wird, bin ich nicht euphorisch oder überdreht, wie so ein frisch verliebter Teenager. Aber ihm würde ich wünschen, dass er nächste Woche dieses Gefühl in sich trägt. Dann würde sich sein Chancenlos™ möglicherweise doch nicht als Niete entpuppen, er könnte dem Medizinball problemlos ausweichen, während er den Dartpfeil direkt im Bullseye versenkt. Sie wäre vielleicht amüsiert, überrascht und durchaus willens, dem Kennenlernen eine Chance zu geben. Und wenn er sich dann fragt, wie es denn dazu kam, würde ich ihm leise zuflüstern:
„Das muss diese Ausstrahlung sein, von der alle immer reden.“
Yep, so geht’s mir heute. Und bevor ich auf die Idee komme, diesen Zustand im Sinne der abwechslungsreichen Unterhaltung mit Zweifeln, Fragen, dem Suchen nach dem Haar in der Teetasse oder den üblichen Selbstdisstiraden mit selbsterfüllenden Prophezeiungen in Unwohlgefallen aufzulösen, mach ich hier einfach Schluss.
Denn heute, heute geht’s mir gut. 🙂
© 2021 albert sadebeck
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